Was sind typische Ängste von schwangeren Frauen?

Was sind typische Ängste von schwangeren Frauen?

Es lassen sich verschiedene Ängste ausmachen, die für viele Schwangere “typisch” sind. Dabei handelt es sich um Ängste, die Besorgnis auslösen oder die sogar dazu führen können, dass Schwangere sich die Frage stellen, ob eine Abtreibung für sie infrage kommt.

Erfahrungsgemäß gibt es drei Hauptgründe, die in der Profemina-Beratung von Schwangeren in Not am häufigsten als Auslöser für einen Schwangerschaftskonflikt genannt werden:

 

Zum einen nennen Schwangere sehr oft biografische Gründe für ihren Schwangerschaftskonflikt. Damit einher gehen typischerweise Ängste, die wie folgt formuliert werden:

  • “Ich habe Angst, zu jung für ein Kind zu sein.”
  • “Ich habe Angst, dem Kind noch nichts bieten zu können.”
  • “Ich habe Angst, noch nicht bereit für ein Kind zu sein.”
  • “Ich habe Angst, zu alt für ein Kind zu sein.”
  • “Ich habe Angst, nicht mehr genug Kraft und Nerven für ein (weiteres) Kind zu haben.”

 

In den vergangenen Jahren hat auch Überlastung als Hauptgrund der Frauen in der Profemina-Beratung stark zugenommen. Damit sind typischerweise Ängste wie die folgenden verbunden:

  • “Ich habe Angst, der Belastung mit einem (weiteren) Kind nicht gewachsen zu sein.”
  • “Ich habe Angst, mit einem (weiteren) Kind überhaupt keine Zeit mehr für mich zu haben.”
  • “Ich habe Angst, meine anderen Kinder zu vernachlässigen, wenn ich dieses Kind bekomme.”
  • “Ich habe Angst um meine seelische Gesundheit durch die Belastungen einer Schwangerschaft.”
  • “Ich habe Angst um meine körperliche Gesundheit durch die Belastungen einer Schwangerschaft.”

 

Ein weiterer häufiger Grund für Schwangerschaftskonflikte sind Partnerschaftsprobleme. Sie führen oftmals zu Ängsten, die so oder ähnlich artikuliert werden:

  • “Ich habe Angst, dass mein Partner mich vor die Wahl stellt: ‘Entweder ich oder das Kind!’”
  • “Ich habe Angst, dass unsere Beziehung noch nicht reif genug ist für ein Kind.”
  • “Ich habe Angst, dass unsere Beziehung darunter leiden würde, wenn ich dieses Kind bekomme.”
  • “Ich habe Angst, dass mein Partner mich verlässt, wenn ich dieses Kind bekomme.”
  • “Ich habe Angst davor, Alleinerziehende zu sein.”

 

Wichtig bei der Beratung von Frauen mit diesen und anderen Ängsten ist es aus Sicht von 1000plus-Profemina, dass Schwangere in Not diese Ängste äußern können und gleichzeitig die Möglichkeit haben, sich mit einem unabhängigen Ansprechpartner auszutauschen, der diese Ängste einordnen und nach möglichen Lösungen suchen hilft, wenn die jeweilige Frau dies wünscht.

Darin liegt für Schwangere in Not auch die Chance, ihre Gefühle innerlich zu ordnen und sie schließlich sogar, oftmals auch mit Hilfe anderer, zu überwinden.

Das kann den Weg für eine Entscheidung ebnen, die zu den selbst formulierten Wünschen und Werten der jeweiligen Frau passt. Und es kann vermeiden helfen, dass unausgesprochene oder unbewältigte Ängste den einzigen Ausschlag bei der Entscheidung der Frage “Abtreibung – Ja oder Nein?” geben.

 

Quelle:

Profemina-Schwangerschaftskonfliktbericht, S. 28